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Hunde-(Pfoten) winterfest machen
Probleme im Winter
Hundepfoten sind von Natur aus mit Profil und Spikes ausgestattet. Durch ihre Ballen und Krallen sind Hunde also gut gerüstet für Schnee und gefrorene Wege. Im Winter werden die Pfoten jedoch besonders beansprucht. Feuchte Untergründe (Matsch und Schnee) sowie die Beanspruchung durch harschiger Schnee, Streusand, Split und Salz führen dazu, dass die Ballenhaut der Hunde im Winter oft rauh oder gar aufgesprungen ist. Gestreuter Split und Eis können winzige Verletzungen an den Ballen und zwischen den Zehen verursachen. Es kann zu Entzündungen kommen. Kommt dann noch Streusalz in die Wunden, dann brennt dies wie Feuer und die Hunde fangen an zu lahmen.
Vor allem bei Hunden mit langem Behang an den Pfoten setzen sich gerne Eiskristalle zwischen den Zehen ab. Diese können drücken und dazu führen, dass der Hund sich dort wundläuft. Dies ist auch ohne Kontakt mit Streusalz schon sehr schmerzhaft und führt zu anhaltenden Lahmheiten.
Ältere Hunde, Tiere mit bereits vorhandenen Problemen im Bewegungsapparat, aber auch Welpen und Junghunde können schnell überfordert werden, vor allem wenn Muskulatur und Bänder nicht ausreichend aufgewärmt wurden. Sie überschätzen oft vor lauter Freude ihre Kräfte. Besonders in tiefem Schnee ist die Belastung von Muskeln und Gelenken beim Laufen um ein vielfaches höher als sonst. Schnee kann sich im langen Fell an Bauch und Hosen richtig verklumpen und ist bald nicht mehr zu entfernen. Das Gewicht, welches unser Hund dann mit sich rumtragen muss, ist nicht zu unterschätzen. Laufen Sie selber einmal mit schweren Bein- und Armgewichten und Sie merken, wie sehr dies die Gelenke und Muskeln ermüden kann.
Was kann ich also tun, um Pfotenprobleme und Lahmheiten zu vermeiden?
Pflege der Pfoten
Im Winter sollten Sie die Zeit aufbringen und die Hundepfoten besonders pflegen. Man sollte die längeren Haare an den Pfoten und zwischen den Zehen kürzen, und so die Gefahr für die Bildung von Schnee- und Eisklümpchen verringern.
Bereits vor dem Spaziergang kann man die Ballen eincremen. Nutzen Sie dazu die im Fachhandel erhältlichen Produkte oder einfach Vaseline oder Melkfett. Durch das Eincremen bildet sich ein Schutzfilm und dieser verhindert das Einreissen der Ballen. Durch das Fett können sich auch Eisklumpen, Schnee und Salz weniger zwischen den Zehen festsetzen.
Während der Spaziergänge sollte man von Zeit zu Zeit die Pfoten des Hundes kontrollieren. Kleine Eiskügelchen sollten sofort entfernt werden, damit es erst gar nicht zu Verletzungen kommt.
Zuhause angekommen sollten die Pfoten gesäubert werden. Am besten durch Abwaschen oder Baden der Pfoten. Das Wasser sollte lauwarm sein, da sehr warmes Wasser äußerst schmerzhaft sein kann, wenn es auf die eiskalten Pfötchen kommt. Auf jeden Fall müssen alle Schnee- und vor allem Salzreste entfernt werden, damit der Hund sich diese nicht selber ableckt und dadurch Probleme mit dem Magen oder Darm bekommt.
Nach Säubern und Abtrocknen der Pfoten sollten diese erneut eingecremt werden. Ich nehme hier neben Vaseline und Melkfett auch gerne einmal Calendulasalbe (Ringelblumensalbe). Diese macht Pfoten geschmeidiger und belastbarer, schützt und pflegt und wirkt darüber hinaus entzündungshemmend, für den Fall, dass es trotz aller Vorsicht, doch bereits kleine Wunden gibt.
Aufwärmen
Nicht nur ältere Hunde können durch plötzlichen Sprint mit kalter Muskulatur Probleme bekommen. Wärmen Sie Ihren Hund also vor jedem Training, Freilauf und Spiel langsam auf. Gehen Sie mit ihm abwechselnd Schritt und Trab in unterschiedlicher Stärke. Gut sind Dehnungen, Streckungen, Tempiwechsel und Wendungen. 10-15 Minuten sollten schon sein.
Und denken Sie daran: 5 Minuten gar nicht bewegt ist wie nicht aufgewärmt !
Achten Sie anschließend darauf, dass die Grenze der Belastbarkeit im Übermut nicht überschritten wird.Der am Fell haftende Schnee sollte ab und an entfernt werden, bevor er völlig verklumpt und gefriert. Sonst hilft nämlich nur noch Zuhause 'auftauen'.
Meiden gestreuter Wege
Dies ist zwar die sicherste Vorgehensweise Salz an den Pfoten zu vermeiden, aber leider nicht immer durchführbar. Irgendwo ist immer gestreut und man kann diese Wege oft nicht umgehen. Wenn wir also nach so einem Spaziergang nach Hause kommen, müssen wir auf jeden Fall die Pfoten säubern und abwaschen.
Hundeschuhe
Scheut man den Aufwand oder wenn es mal schnell gehen muss, kann man natürlich auch Hundeschuhe anziehen. Aber nicht allen Hunden passen diese so gut, dass sie damit auch uneingeschränkt laufen können. Die Passform ist entscheidend. Drücken die Schuhe z.B. die Zehen zusammen, dann kommt es auch dadurch zu wunden Stellen und Lahmheiten. Also lassen Sie Ihren Hund die Schuhe anprobieren, bevor Sie sie kaufen.
Achten Sie auf Qualität. Auf stark vereisten Schneeflächen hat Ihr Hund mit einigen der billigen Hundeschuhen kaum festen Halt. Suchen Sie nach einem Schuh, der Ihren Hund auch orthopädisch unterstützt.
Schneefressen - Salzlecken
Ein Thema, das ich beim Säubern der Pfoten bereits kurz angesprochen hatte, sind die Magen-Darm-Probleme durch Salzlecken oder Schneefressen.
Aufgenommene Streumittel oder andere Verschmutzungen des Schnees sind oft der Grund für leichte Störungen im Verdauungsapparat. Magenverstimmungen und/oder Durchfall können auftreten. Viele Hunde fressen reichlich Schnee. Dies ist bei sauberem Schnee meist kein Problem, hingegen sollte darauf geachtet werden, dass ein Hund keinen verschmutzten Schnee frisst. Das Lecken von Salz aus dem Fell können wir vermeiden, indem wir sofort die Pfoten saubermachen. So wird verhindert, dass der Hund Rückstände von Salz oder anderen Streumitteln aufnimmt.
Sollte sich trotz aller Vorsicht des Besitzers eine Verdauungsstörung durch Schneefressen oder Aufnehmen von unsauberem Schnee zeigen, ist diese meist einfach durch einen Fastentag oder eine homöopathische Therapie zu behandeln.
Bei anhaltenden Magen-Darm-Störungen sollten Sie jedoch einen Tierarzt aufsuchen.
Und abschließend noch eine Bitte an alle:
Nutzen Sie, wann immer es geht, Sand oder pfotenfreundliches Streugut (Lava-Streugut). Unsere Hunde werden es Ihnen danken.
Erkrankungen der Schilddrüse bei Hund und Katze
Funktion der Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein Organ, das dicht unterhalb des Kehlkopfs links und rechts der Luftröhre liegt. Sie bildet zwei Hormone, das Thyroxin (T4) und das Trijodthyronin (T3) und gibt diese an das Blut ab. Ein Stimulationshormon aus der Hypophyse (TSH) sorgt dafür, dass die für die Regulation des Stoffwechsels benötigte Menge an Schilddrüsenhormonen produziert wird. TSH, T3 und T4 kann man anhand einer Blutauswertung ermitteln lassen.
Wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Produziert sie zu wenig Hormone, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Die Hormonwerte alleine sagen nicht immer zuverlässig etwas über die Funktion der Schilddrüse aus, da andere Erkrankungen Einfluss auf die Hormonwerte haben und somit die Überfunktion kompensieren könnten. Deswegen sollten auch die Leber-, Nieren-, und Zuckerwerte im Blut bestimmt werden.
In manchen Fällen können die Schilddrüsenwerte noch im Referenzbereich liegen, aber anhand des Stimulationshormons kann man erkennen, dass dieses bereits Fehlfunktionen der Schilddrüse versucht auszugleichen. Es wird z.B. übermäßig stimuliert (TSH oberhalb Referenzwert) oder die Stimulation wurde fast vollständig eingestellt (TSH unterhalb Referenzwert). In solchen Fällen spricht man von einer latenten Schilddrüsenerkrankung.
Hyperthyreose
Diese Erkrankung kommt häufig bei älteren Katzen vor. Normalerweise ist die Schilddrüse so klein, dass man sie nicht fühlen kann. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist es möglich, dass man sie ertasten kann.
Ursachen:
Eine Hyperthyreose kommt bei Hunden eher selten vor und wenn, dann überwiegend im Zusammenhang mit einem Schilddrüsenkarzinom. Bei Katzen handelt es sich meist um eine gutartige Gewebewucherung.
In einigen Fällen kann man zu Beginn einer Unterfunktion vermehrt Symptome einer Überproduktion feststellen. Dies ist z.B. bei Autoimmunerkrankungen bei Hunden der Fall, da hier das Abwehrsystem krankhaft gegen das eigene Schilddrüsengewebe vorgeht und dieses zerstört. Hierdurch werden zunächst die Hormonwerte im Blut steigen. In Folge kommt es aber zu einer Unterfunktion, da nicht mehr ausreichend Schilddrüsengewebe für die Produktion vorhanden ist.
Bei einer Überfunktion wird viel mehr Thyroxin produziert als benötigt und dieses treibt den Organismus und den Stoffwechsel unbarmherzig zur Arbeit an. Das Tier kommt mit der Energieaufnahme nicht mehr nach. Ohne Behandlung kann es vor gefülltem Futternapf verhungern.
Symptomatik der Hyperthyreose:
- Abmagerung mit einem deutlichen Gewichtsverlust bei vermehrtem Appetit
- Verhaltensveränderungen: die Tiere sind häufig sehr lebhaft, ruhelos, Lautäußerungen, schlafen wenig, hecheln schnell nach Anstrengung
- Reichlich Durst und häufiges Urinieren
- Das Herz wird vermehrt belastet und es kann zu Herzmuskelerkrankungen können (hypertrophe Kardiomyopathie = Herzmuskelvergrößerung)
- Herzrasen
- Fellprobleme: Haarausfall, dünnes Fell, stumpfes Fell
- Aggressionen
- Erbrechen und/oder Durchfall
- Leber und Nierenbelastung
- Wärmeempfindlich
Fazit:
Unbehandelt führt die Hyperthyreose früher oder später zum Tod durch Erschöpfung oder Herzversagen.
Schulmedizinisch gibt es drei Therapiemöglichkeiten:
- die lebenslange Gabe von Medikamenten (Wirkstoff Methimazol und Carbimazol)
- die chirurgische Entfernung des überaktiven Schilddrüsengewebes
- die Radiojodtherapie
Viele Katzen wehren sich erfolgreich gegen die Medikamente. Es kann zu starken Nebenwirkungen kommen.
In Folge der OP oder Radiojodtherapie kommt es häufig zu einer Unterfunktion, da nunmehr nicht ausreichend Schilddrüsengewebe zur Verfügung steht.
Hypothyreose
Da der Organismus über hohe Reservekapazitäten verfügt und die Krankheit langsam voranschreitet, stellt sich ein auffälliges Krankheitsbild oft erst nach längerer Zeit ein. Viele Tierhalter führen die Veränderungen auf das Älterwerden zurück.
Auch eine Unterfunktion kann schwerwiegende Folgen haben. Bei Katzen ist ein Mangel an Thyroxin seltener anzutreffen.
Ursachen:
- idiopathische Atrophie (Gewebeschrumpfung unbekannter Ursache),
- wie bereits bei der Hyperthyreose beschrieben, kann es durch Autoimmunerkrankungen zur Zersetzung der Schilddrüse kommen (Hashimoto)
- Entzündungen
- Tumoren
- angeborene Schilddrüsenfunktionsstörungen
- nach Behandlung einer Überproduktion: Schilddrüsen-OP oder Strahlenbehandlung, Tablettengaben
- Extremer Jodmangel
- starker Hormonverlust via Nieren oder Darm
Man spricht von einer sekundären Hypothyreose, wenn durch Krankheiten der Hypophyse das Stimulationshormon TSH nicht ausreichend produziert werden kann und es in Folge zu einer Hypothyreose kommt.
Man spricht von einer tertiären Hypothyreose, wenn durch fehlende Hormonproduktion im Hypothalamus (Release-Hormon TRH) nicht ausreichend TSH gebildet wird.
Symptomatik der Hypothyreose:
- Gewichtszunahme
- Müdigkeit, Lethargie und Interessenlosigkeit
- Kälteempfindlichkeit - niedrige Körpertemperatur
- Schluckstörungen
- Wesensveränderungen - zu Beginn auch Aggression und Symptome der Überfunktion
- Trockenes, sprödes und stumpfes Fell - Schuppen
- frühes Ergrauen, Fellverlust, verzögerter Fellwechsel
- Verringerte Herzfrequenz und schwacher Puls
- Neurologische Störungen
- Verminderter Geschlechtstrieb - Ausbleiben der Läufigkeit - Abort - Unfruchtbarkeit
- Jungtiere können während des Wachstums in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückbleiben, wenn es an Thyroxin fehlt
Sonderform: Subklinische Hypothyreose
Die subklinische Unterfunktion der Schilddrüse ist ein ganz besonderer Fall. Die Schilddrüsenwerte befinden sich alle noch im 'normalen' Referenzbereich, es zeigen sich aber Verhaltensauffälligkeiten, die auf eine organische Ursache in der Schilddrüse hinweisen.
Zum Thema Schilddrüse und subklinische Hypothyreose gibt es einen sehr guten Artikel von Dr. Rueckert.
Fazit:
Auch wenn das fehlende Hormon künstlich zugeführt werden kann, wird man nicht immer alle Symptome dadurch beseitigen. Die im gesunden Tier ablaufende individuelle, bedarfsgerechte Produktion der Hormone ist von vielen Faktoren abhängig. Die Medikation ist starr und wird dem nicht gerecht. Ein Hund mit Hypothyreose bleibt krank und kann viel von seiner Lebensqualität einbüßen.
Alle Jahre wieder - Panik am Silvestertag
Der Jahreswechsel steht an und somit leider auch die Knallerei, die viele unserer Haustiere und auch die Wildtiere in Angst und Schrecken versetzt. Was können wir also tun, um Hunde oder Katzen möglichst ruhig ins neue Jahr zu bringen?
Am besten wäre es natürlich, wir würden uns mit unseren Vierbeinern in eine ruhige Berghütte zurückziehen. Aber nicht viele von uns werden diese Möglichkeit ernsthaft ins Auge fassen können. Deshalb einige Ratschläge, wie man auch zuhause das Silvesterfest so stressfrei wie möglich gestalten kann.
Der folgende Artikel steht als pdf-File zum Herunterladen zur Verfügung.
Sollte Ihre Katze Freigänger sein, so behalten Sie sie bitte rechtzeitig im Haus. Schon im Laufe des Tages können die ungeduldigen Silvesterfreunde mit vorzeitig abgefeuerten Raketen und Böllern viel Schaden anrichten. Ihre Katze könnte verletzt und verschreckt werden, so dass sie möglicherweise nicht mehr heim findet.
Stellen Sie Ihrer Katze einen ruhigen und abgedunkelten Raum zur Verfügung, in den sie sich zurückziehen kann. Ein gemütlicher Schlafplatz, Katzentoilette, Futter und Wasser sollten zur Verfügung stehen.
Reden Sie nicht lange tröstend und beruhigend auf Ihre Katze ein, sondern gehen nach einem kurzen und überzeugendem ‚Alles ist in Ordnung’ wieder zur Tagesordnung über. Zuviel Beachtung würde Ihre Katze nur in der Annahme bestätigen, dass hier etwas nicht in Ordnung ist und dass Gefahr droht. Sucht die Katze aber Ihre Nähe, dann lassen Sie sie bitte bei sich liegen. Geben Sie ihr so die Sicherheit, die sie braucht, Bleiben Sie dabei gelassen und ruhig.
Schaffen Sie eine Geräuschkulisse zur Ablenkung. Spielen Sie eine CD ab (nicht zu leise) oder lassen den Fernseher laufen (natürlich nicht gerade eine Silvesterparty). Dies kann auch sehr hilfreich sein, falls Sie es gar nicht vermeiden können, Ihre Katze Silvester alleine zu lassen.
Hunde am Silvestertag
Gehen sie mit Ihrem Hund eine große Runde, solange es noch ruhig ist. Behalten Sie ihn sicherheitshalber an der Leine, wenn er sehr ängstlich reagiert. Schon lange vor Mitternacht wird immer wieder geknallt. Ihr Hund könnte panisch auf die Straße und vor ein Auto laufen. Später am Tag bleiben Sie möglichst in der Nähe des Hauses oder Ihres Autos, damit Ihr Hund seinen sicheren ‚Hafen’ immer im Auge behalten kann, wenn es möchte. Das gibt ihm mehr Sicherheit.
Kleine Hunde verstecken sich oft unter dem Bett.Leider ist dies bei großen Hunderassen nun einmal nicht möglich.
Also schaffen Sie im Haus weitere Möglichkeiten sich zu verstecken. Ein abgedunkelter Raum oder besser eine mit Stühlen und Decken gebaute Höhle wird ihr Hund zu schätzen wissen.
Geben Sie Ihrem Hund die Sicherheit, die er sucht, wenn es bei Ihnen Schutz sucht, aber bleiben Sie dabei gelassen und ruhig. Vermitteln Sie zu jeder Zeit das Gefühl, dass es keinen Grund gibt, aufgeregt und ängstlich zu sein. Trösten Sie ihn nicht und reden Sie nicht beruhigend auf ihn ein, denn je mehr Aufhebens Sie machen, desto eher bestätigen Sie die Befürchtung, dass hier Gefahr besteht. Dadurch verstärkt sich die Angst.
Schaffen Sie eine Geräuschkulisse zur Ablenkung. Spielen Sie eine CD ab (nicht zu leise) oder lassen den Fernseher laufen (natürlich nicht gerade eine Silvesterparty). Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ gibt. Diese Musik ist speziell auf das akustische Wahrnehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken eingesetzt.
Was kann ich schon im Vorfeld tun?
Bachblütenmischungen und homöopathische Einzelmittel in niedriger Potenz können einige Zeit benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Deshalb wenden Sie sich rechtzeitig an Ihre Therapeutin, damit diese die passenden Arzneien auswerten und bestellen kann.
Man kann versuchen, sein Tier langsam an die ungewöhnlichen Knallgeräusche zu gewöhnen. Hierzu gibt es im Handel Geräusch-CDs, die man zunächst nur sehr leise, dann nach und nach immer lauter abspielt. Dieses Training kostet viel Zeit und wenn man zu schnell vorgeht, kann man oft wieder ganz von vorne beginnen. Es ist also ratsam, damit bereits Monate vorher zu beginnen. Einige Tiere können aber leider sehr genau unterscheiden, ob es sich um eine CD oder echte Silvesterknallerei handelt. Sie gewöhnen sich nur an die Geräusche auf der CD. Sicherlich spielen hier zu Silvester auch die optischen Eindrücke und der starke Geruch eine Rolle.
Begleittherapie Naturheilkunde / Schulmedizin
Internetforen zeigen zahlreiche Beiträge mit Tipps, Bachblütenmischungen und homöopathischen Kügelchen, die Ihnen eine ruhige Silvesternacht versprechen. Oftmals sind diese Therapien nur vom Hörensagen bekannt und werden dann, zugegebenermaßen in guter Absicht, weitergegeben.
Homöopathische Mittel und Bachblütenmischungen sollten jedoch individuell für das Tier ausgewertet werden.
Auch bei akuten Ängsten gibt es viele unterschiedliche Ausprägungen und Reaktionen und diese bestimmen das passende Arzneimittel.
Komplexmittel, Standardverschreibungen homöopathischer Arzneimitteln oder Gabenwiederholungen in hohen Potenzen können mehr schaden als helfen. Lassen Sie sich also bitte von einem erfahrenen Therapeuten beraten.
Die Schulmedizin bietet einige Mittel zur Beruhigung an. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt die Wirkung eines verschriebenen Mittels genau erklären und setzen Sie es nur genau nach Anweisung ein und wenn möglich nur dann, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt.
In der Fachliteratur und auch von Tierhalter wird bei Einnahme von Psychopharmaka das Auftreten von möglichen paradoxen Reaktionen beschrieben. Diese können zur Verschlimmerung der Ängste und schlimmen psychischen Zuständen führen.
Was kann man sonst noch tun?
Ich verzichte schon seit vielen Jahren auf die Knallerei zu Silvester. Ich denke dabei an die vielen Hunde und Katzen, die zitternd in einer Ecke verkrochen, nicht wissend, was um sie herum passiert, jedes Jahr auf Neue traumatisiert werden. Oder die vielen Wildtiere in der Nähe unserer Wohnorte, die voller Angst und Schrecken versuchen, vor einer unbekannten und für sie nicht einschätzbaren Gefahr zu fliehen.
Das hierdurch eingesparte Geld spende ich lieber einer Tierschutzorganisation. Vielleicht konnte ich ein wenig dazu beitragen, dass dies immer mehr Menschen so sehen und Silvester nach und nach für unsere Tiere zu einem positiven Ereignis wird.
Was man über Esel wissen sollte
Ein Esel ist ein Esel ......
Ein Esel ist ein schlechter Ersatz für ein Pferd.
Ein Pferd ist ein schlechter Ersatz für einen Esel.
Bedingungen, die für Pferde zu schlecht sind,
sind auch zu schlecht für Esel.
... und kein langohriges Pferd.
Esel mögen beim oberflächlichen Betrachten vielleicht so ähnlich aussehen wie Pferde, sie unterscheiden sich aber beträchtlich von ihnen. Nicht nur ihr Körperbau ist anders proportioniert, auch im Verhalten zeigen sie sich ganz anders. Deshalb erfordert auch der Umgang und die Kommunikation mit dem Esel ganz anderes menschliches Verhalten, als es bei Pferden hilfreich ist. Der Esel ist zum Beispiel kein so ausgesprochenes Fluchttier. Zwar kann er auch einen ordentlichen Sprint hinlegen, wenn er es für nötig hält, aber die normale Reaktion des Esels bei Stress und Angst ist: Stehenbleiben!
Dieses instinktive Verhalten hat dem feinsinnigen und intelligenten Esel das fälschliche Attribut „störrisch“ eingehandelt.
Für die Haltung von Eseln ist es besonders wichtig zu wissen, dass in einigen Bereichen auch die medizinischen Details von Eseln ganz anders sind, als die von Pferden. Wenn ein Esel krank wird und in der Diagnostik und Behandlung die gleichen Gegebenheiten wie beim Pferd vorausgesetzt werden, können gravierende Fehleinschätzungen der Erkrankung und vor allem Fehler in der Behandlung vorkommen.
Hier die wichtigsten Besonderheiten von Eseln, die sie vom Pferd unterscheiden:
Fütterung
Der Esel benötigt weniger als das leichtfuttrigste Pferd! Esel benötigen nur in wenigen Ausnahmen Kraftfutter (Getreide). Sie sind mit Heu und einer kargen Weide sehr gut versorgt.
Esel sind eigentlich auch Strauch- und Buschfresser. Wer seinen Eseln etwas Gutes tun will, versorgt sie mit Zweigen von ungiftigen Sträuchern und Bäumen (z.B. Kirsche und Zwetschge ohne Früchte, Haselnuss ohne Nüsse, Birke u.a.). Auch im Winter sind solche Zweige nicht nur eine tolle Beschäftigung sondern durch die abgeknabberte Rinde auch eine gesunde Abwechslung auf dem Speiseplan.
Fette Weiden machen fette Esel und fette Esel bekommen schneller Hufrehe. Das Körperfett des Esels wird zuerst in einer dicken Wulst am Mähnenkamm des Esels eingelagert.
Antibiotika
Penicillin, das nach Richtlinien für Pferde verabreicht wird, erreicht bei Eseln keinen therapeutischen Blutspiegel.
Kastration
Die Kastration von Eselhengsten muss unbedingt von einem in Eselkastration erfahrenen Tierarzt vorgenommen werden, oder der Tierarzt muss vorher entsprechen geschult sein.
Die Operationstechnik, die bei der Kastration von Pferden angewendet wird, führt bei Eseln zu extremen Blutungen. Es ist schon häufig vorgekommen, dass Eselhengste aufgrund einer falschen Operationsmethode gestorben sind.
Zahnwachstum
Der Zahnwechsel bei Eseln unterliegt anderen Abläufen, als der von Pferden. Esel im Alter von 10 Jahren können immer noch kein gleichmäßiges Gebiss entwickelt haben, ohne dass dies pathologisch wäre. Auch die Altersbestimmung anhand der Zähne wird durch diese Gegebenheit erschwert. Die Anhaltspunkte, welche das Pferdegebiss zum Rückschluss auf das Alter des Tieres gibt, sind nicht anwendbar. Zum Beispiel hat der Esel anders geformte Eckzähne.
Nasenschlundsonde
Bei einigen Erkrankungen von Pferden (z.B. Kolik) wird es notwendig, dass der Tierarzt eine Nasenschlundsonde einführt. Die Kehlkopftaschen des Esels sind aber anders geformt und anders gewinkelt als bei Pferden. Deshalb bleibt beim Esel die Magenschlundsonde stecken und der Tierarzt könnte sogar beim Versuch, sie weiter zu schieben, den Esel verletzen.
Endoskopie der Atemwege
Der Öffnungswinkel der Luftröhre vom Rachen zum Kehlkopf ist beim Esel anders gewinkelt als beim Pferd. Außerdem hat der Esel einen engeren ventralen Nasengang. Deshalb kann es hier bei der Einführung einer Sonde zu starken Blutungen kommen. Es wird empfohlen, bei Eseln allgemein eine kleinere Sonde als für ein gleich großes Pferd zu verwenden.
Drosselvene
Diese am Hals gelegene Vene wird in der Regel zur Blutabnahme bei Pferd und Esel verwendet. Beim Esel ist eine Muskelgewebsschicht (M. cutaneus colli) deutlich dicker als beim Pferd, so dass beim Esel die Drosselvene leichter oberhalb oder unterhalb dieses Muskels zu ertasten ist. Für die Blutabnahme sollte der Arzt das obere oder untere Drittel der Drosselrinne nutzen.
Tränennasenkanal
Die untere Öffnung des Tränennasenkanals finden wir beim Esel an anderer Stelle, als beim Pferd. Beim Pferd liegt diese Öffnung medial am Nüsterngrund, beim Esel lateral und leicht dorsal zur Nüster. Diese Angaben sind wichtig, wenn es nötig wird, den Tränennasenkanal beim Esel über die nasale Öffnung zu spülen
Narkose in den Epiduralraum
Bei manchen Erkrankungen und Operationen ist es notwendig, ein Narkosemittel in den unteren Rücken zu injizieren. Hierzu muss der Tierarzt wissen, dass beim Esel das Kreuzbein anders geformt ist, als beim Pferd.
Beim Pferd wird die Betäubung an einer anderen Stelle und in einem anderen Winkel gesetzt, als beim Esel
Beruhigungs- und Betäubungsmittel
Hausesel reagieren meist empfindlicher als Pferde auf Sedativa. Sie benötigen also eine geringere Dosis.
Trächtigkeit
Eine Eselstute, die ein Fohlen erwartet, zeigt einen schwächeren Uterustonus als eine Pferdestute, ohne dass dies pathologisch wäre. Die Gebärmutter der Eselin ist länger und schmaler im Durchmesser als die einer Pferdestute.
Blutwerte
Esel können andere physiologische Blutwerte haben als Pferde. So finden wir bei Eseln zum Beispiel keine jungen roten Blutkörperchen (Retikulozyten) im peripheren Kreislauf, die roten Blutkörperchen sind von geringerer Zahl, aber dafür größer. Genauere Angaben zu abweichenden Blutwerten finden Sie in den unten angegebenen Links.
Temperatur
Esel haben eine große Bandbreite in der Normaltemperatur. Sie können im Verlauf eines Tages Unterschiede von bis zu 4°C aufweisen, ohne dass dies krankhaft wäre. Die Durchschnittstemperatur eines Esels liegt bei 37°C. Am Morgen von kühlen Tagen können dies aber auch nur 35,5°C sein. In heißen Gegenden oder im Hochsommer kann der Esel mit 39°C eine Normaltemperatur haben. Esel sind in der Lage bei Außentemperaturen bis 46°C ihre Körpertemperatur nicht über 39,2°C ansteigen zu lassen. Sie sind sehr hitzeunempfindlich.
Fell
Eselfell ist im Gegensatz zu Pferdefell nicht fettig. Im Winterfell ist der Esel gut gewärmt, aber gar nicht gut gegen Nässe geschützt. Deshalb sollten Esel bei Kälte und starkem Wind nicht durchnässen. Besonders Fohlen können bei Durchnässung sehr schnell unterkühlen und sich Lungenentzündungen zuziehen. Wenn Esel im Winter eine Rektaltemperatur von unter 37°C bis zu 35°C aufweisen, liegt das meist an einer witterungsbedingten Auskühlung und nicht an anderen Krankheiten, die normalerweise Untertemperatur aufweisen. Trotzdem ist es natürlich nicht gut für den Esel, eine so niedrige Körpertemperatur zu haben.
Äußerung von Schmerz oder Unbehagen
Wie das Pferd, so besitzt auch der Esel keinen Schmerzlaut. Diese Tiere leiden still. Der Esel zeigt uns Unbehagen oder Schmerzen auch sonst noch weniger als das Pferd. Er scheut nicht und zeigt kein Fluchtverhalten, sondern leidet still und stumm vor sich hin. Dies führt zuweilen dazu, dass man den Eindruck hat, widrige Bedingungen würden dem Esel nichts ausmachen. So werden viele Esel quasi am Bodensatz der gerade noch erträglichen Bedingungen (Untergrund, Stall, Temperatur, Futter) gehalten, ohne dass den Haltern bewusst wird, dass es ihrem Esel nicht gut geht. Auch die so „robusten“ und „genügsamen“ Esel sollten immer mit hohem Anspruch, viel Sorgsamkeit und Fachkenntnis gehalten werden!
Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Kollegin Claudia Grothus bedanken, die diesen informativen Artikel mir freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.
Übersetzung Fachliteratur: Petra Reiner , Petra O'Shea und Anissa Gömann
Folgende Links können Ihrem Tierarzt zu den oben erwähnten Besonderheiten genaue Informationen liefern:
http://esel-online.de/links/medizinische_dokumente_zu_esel_miniesel_muli.htm
http://www.ivis.org/proceedings/AAEP/2002/910102000102.pdf
Die Interessengemeinschaft Esel- und Mulifreunde (IGEM) ist gerne behilflich, Tierärzte mit Eselerfahrung zu finden.
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Selbstbehandlung/ Laienhomöopathie
Die homöopathische Behandlung von Tieren kann in Einzelfällen auch von Laien sinnvoll durchgeführt werden. Jedoch ist eine verantwortungsvolle Anleitungen und Beratung zu dieser Form der Behandlung erforderlich, damit der Tierhalter auch klar erkennen lernt, wo die Grenzen einer solchen Therapie liegen.
Homöopathische Laienhomöopathie hat seit vielen Jahren ihren Platz bei Mensch und Tier.
Sie entsteht aus dem Bedürfnis homöopathische Arzneien in einfachen Akutfällen bei bekannten Beschwerden oder auch zur Ersten Hilfe schnell und unkompliziert selbst anzuwenden. Viele machen auf diese Weise ihre erste Bekanntschaft mit der Homöopathie, um dann hoffentlich bei ernsthaften Beschwerden einen entsprechend ausgebildeten Therapeuten aufzusuchen.
Jede positive Erfahrunge mit der Selbstbehandlung schafft Vertrauen in die Homöopathie. Daher ist diese Form der Behandlung und auch deren Verbreitung z.B. in Internetforen aus meiner Sicht durchaus begrüßenswert, sollte aber verantwortungsvoll durchgeführt werden.
Vorträge und Kursangebote, Laienliteratur und Fachpersonal in Apotheken gehen jedoch oft viel zu leichtfertig mit der Beratung und Hilfe zur Selbstbehandlung um und schlagen oft unreflektiert homöopathische Mittel auch für schwere und chronische Erkrankungen vor. Das Internet ist voll von solchen ‚Therapievorschlägen‘.
Die Behandlung vieler Erkrankungen gehört in die Hände eines professionellen Homöopathen.
Die Behandlung chronischer Prozesse und schwerer Erkrankungen erfordert medizinisches Wissen und umfassende homöopathische Kenntnisse. Es ist hier kein Platz für Laienhomöopathie.
Die sogenannt „Kochbuchhomöopathie" wirkt sich bei schweren Erkrankungen schnell zum Nachteil des Patienten aus. Der nicht homöopathisch ausgebildete Laie kann einen Fallverlauf nicht richtig beurteilen. Eventuell erfolgt der Besuch beim Arzt hierdurch zu spät. Auf die Grenzen der Selbstbehandlung ist bei der Weitergabe von homöopathischem Wissen daher immer konsequent hinzuweisen. Bei der Kundenberatung in Apotheken sollte ein entsprechendes Problembewusstsein als selbstverständlich vorausgesetzt werden können.
Durch falsche oder zu häufige Einnahmen homöopathischer Arzneien kann es zu Prüfsymptomen kommen. Auch kann die gleichzeitige Einnahme mehrerer Arzneien den Heilungsverlauf erheblich stören. Eine Verschreibung allein anhand einer medizinischen Diagnose wird nicht alle Aspekte des Falles berücksichtigen und kann zur Unterdrückung von Krankheitssymptomen führen. Verlaufen die homöopathischen Behandlungen dann in Folge nicht erfolgreich oder treten sogar Verschlechterungen und neue negative Symptome auf, wird dies oft zwangsläufig auf die Homöopathie zurückgeführt und das Vertrauen in unsere Heilmethode wird fälschlicherweise untergraben.
Nur eine konsequente Aufklärung über die Grenzen und über die Komplexität medizinischer und homöopathischer Zusammenhänge trägt letztlich auch zum Ansehen der Homöopathie bei.
Wählen Sie Arzneimittel bitte nicht nur anhand der Diagnose (Ausnahmen wären hier bestimmte Erste-Hilfe-Anwendungen ). Bedenken Sie grundsätzlich die notwendige Individualisierung der homöopathischen Behandlung und suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn es sich um chronische oder immer wieder auftretende akute Erkrankungen handelt.
Geben Sie homöopathische Mittel in akuten Fällen oder als Erste-Hilfe-Maßnahme ein, dann empfehle ich Ihnen den Einsatz homöopathischer Einzelmittel.
Bei der Selbstbehandlung – auch hier wieder von bestimmten Erste-Hilfe-Verschreibungen abgesehen – würde ich eine Potenz nicht über C 30 empfehlen.
Wasser - das Lebenselexier
Ein ausgewachsener Hundes oder eine ausgewachsene Katze besteht zu ca. 70% aus Wasser.
Die Wasserkonzentration ist im Körper nicht überall gleich. Daher sind einige Organe besonders anfällig bei Wassermangel.
Bereits ein Verlust von nur 10 % des Körperwassers führt zum Tod. Im Gegensatz dazu können Hunde und Katzen über 50 % ihres Körperfetts verlieren, ohne zu versterben.
Wasser ist somit essentiell für den Organismus eines Tieres. Hund und Katze sollten immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung haben. Dieses sollte nicht kälter als 5°C sein.
Hier mal einige Zahlen:
Einige Körpergewebe bestehen bis zu 90% aus Wasser.
40 - 45% des Körpergewichtes ist in Form von Wasser in den Zellen des Körpers vorhanden (intrazelluläre Flüssigkeit)
20 -25% liegt außerhalb von Zellen vor (extrazelluläre Flüssigkeit)
Wozu benötigt der Körper also Wasser?
Ohne die Anwesenheit einer solchen Menge Wasser in Zellen und Geweben können verschiedenste Stoffwechselvorgänge nicht ablaufen.
- Es hat Einfluss auf die Fließfähigkeit des Blutes
- Es dient als Lösungsmittel und unterstützt so die zellulären Reaktionen
- Es wird benötigt um Nährstoffe zu transportieren
- Es wird benötigt um Abfallstoffe des Stoffwechsels zu lösen und zu transportieren
- Es ist Trägersubstanz von giftigen Metaboliten, die vor ihrer Ausscheidung eliminiert werden sollen
- Es wird benötigt, damit die Nieren Harn produzieren und so Gift- und Abfallstoffe (harnpflichtige Stoffe) ausscheiden können
- Es wirkt als Wärmeregulator metabolischer Reaktionen, bei denen ansonsten zu viel Wärme freigesetzt würde
- Es reguliert die Körpertemperatur, indem es Wärme (über Blut) von den Organen wegtransportiert und als Schweiß an die Oberfläche abgibt. (Ballen bei Katzen und Hunden) und es hilft bei der Wärmeregulierung über die Zunge (Hecheln)
- Es ist an der Verdauung beteiligt; Spaltung der Moleküle in kleinere Bausteine (Hydrolyse) - Lösung der Verdauungsenzyme, da die zu verdauende Nahrung und die Enzyme im wässrigen Medium besser interagieren
Wie können Tiere das für diese Prozesse notwendige Wasser in ausreichender Menge aufnehmen?
Es bestehen drei Wege der Wasseraufnahme:
- über das Trinkwasser
- über das Futter
- über Produktion von metabolischem Wasser
Bei steigender Umgebungstemperatur steigt meist auch die Wasseraufnahme über das Trinkwasser, da mehr Verdunstungswasser für die Kühlungsprozesse benötigt wird. Das Gleiche gilt auch bei erhöhter körperlicher Anstrengung.
Indirekt hat auch der Kaloriengehalt des Futters einen Einfluss auf die Wasseraufnahme. Bei gesteigerter Energieaufnahme fallen nämlich mehr Stoffwechselendprodukte an, die dann für die gesteigerte Wärmeproduktion als Stoffwechselnebenerzeugnis verantwortlich sind. Daher braucht der Organismus zur Thermoregulation und zur Ausscheidung der Stoffwechselabfallprodukte mehr Wasser.
Je höher der Wassergehalt des Futtermittels ist, umso weniger nehmen die Tiere nebenbei Wasser auf.
Einige Studien zum Thema Wasseraufnahme sind m.E. sehr interessant.
Hunde und Katzen mussten z.B. kein zusätzliches Trinkwasser aufnehmen, um ihren Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung über 67 % lieg.t
(Studie: Caldwell 1931; Danowski et al, 1944; Prentiss et al, 1959)
Hunde haben die Fähigkeit, je nach Feuchtigkeitsgehalt des Futters, die willkürliche Trinkwassermenge sehr schnell anzupassen. Katzen besitzen diese Fähigkeit, auch, sind jedoch in dieser Anpassung nicht so genau.
Bei der Fütterung mit Trockenfutter wurde daher nicht immer ausreichend getrunken, um die dem Futter entzogene Feuchtigkeit zu ersetzen.
(Studie: Wilde et Jansen, 1989)
Es wird hierdurch recht klar, warum die ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter bei einigen und nicht bei allen Tieren zu Problemen führen. Es hängt ausschließlich von der Menge des kompensatorisch aufgenommenen Wassers ab.
Durch Erhöhung des Salzgehaltes in der Nahrung kann die Wasseraufnahme gesteigert werden.
Eventuell auch zu prophylaktischen oder therapeutischen Zwecken. Einer Studie zufolge verdoppelte sich die Wasseraufnahme von Katzen bei einer Erhöhung des Salzgehaltes von 1,3 % auf 4,6 %.
(Studie: Anderson 1981)
Metabolisches Wasser
Während der Stoffwechselvorgänge wird ebenfalls Wasser produziert. Es macht 5 – 10 % der Gesamtwasseraufnahme aus. Dieses Wasser wird metabolisches Wasser genannt. Es fällt bei der Oxidation der energiehaltigen Nährstoffe wie bei Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten an. Der Fettstoffwechsel produziert die größte Menge an metabolischem Wasser, der Proteinstoffwechsel die geringste.
pro 100 g Fett = 107 ml; pro 100 g Kohlenhydrat = 55 ml; pro 100 g Protein = 41 ml
Auch die Produktion metabolischen Wassers ist von der Stoffwechselrate des Individuums und von der Art des Futters (Trocken-, Nassfutter) abhängig.
Letztendlich muss man auch noch den Wasserverlust in Betracht ziehen:
Täglich geht Wasser verloren in Form von Urin, Kot, Schweiß und Verdunstung bei der Atmung. Dabei erfolgt ein großer Wasserverlust über den Urin. Diese Wasserausscheidung ist ein Muss für jeden Organismus, um sich von den Stoffwechselabfallprodukten zu entledigen.
Es kann jedoch in Grenzen eine Regulation der Urinausscheidung erfolgen, um den Wasserhaushalt zu regulieren. Der Urin wird verdichtet, wenn dem Körper durch Ausscheidung nicht genügend Wasser zur Verfügung stände. Im verdichteten Urin erhöht sich dann das Risiko von Steinbildung in Niere und Blase.
Die größte Menge an Flüssigkeit wird im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Nur bei Störungen im Verdauungsprozess wird der Verlust von Flüssigkeit über den Kot deutlich. (Diarrhoe)
Diarrhoe und Erbrechen sind lebensbedrohlich, wenn der Wasserhaushalt hierdurch nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Die orale Aufnahme von hypotonen Flüssigkeiten kann dies eventuell ausgleichen. Wenn nicht, sollten mit isotoner Flüssigkeit (z.B. Ringerlaktat) infundiert werden.