Petra O'Shea Tierhomöopathie > Aktuelle Themen > Selbstbehandlung

Selbstbehandlung/ Laienhomöopathie

Die homöopathische Behandlung von Tieren kann in Einzelfällen auch von Laien sinnvoll durchgeführt werden.  Jedoch ist eine verantwortungsvolle Anleitungen und Beratung zu dieser Form der Behandlung erforderlich, damit der Tierhalter auch klar erkennen lernt, wo die Grenzen einer solchen Therapie liegen.

Homöopathische Laienhomöopathie hat seit vielen Jahren ihren Platz bei Mensch und Tier.

Sie entsteht aus dem Bedürfnis homöopathische Arzneien in einfachen Akutfällen bei bekannten Beschwerden oder auch zur Ersten Hilfe schnell und unkompliziert selbst anzuwenden.  Viele machen auf diese Weise ihre erste Bekanntschaft mit der Homöopathie, um dann hoffentlich bei ernsthaften Beschwerden einen entsprechend ausgebildeten Therapeuten aufzusuchen.

Jede positive Erfahrunge mit der Selbstbehandlung schafft Vertrauen in die Homöopathie.  Daher ist diese Form der Behandlung und auch deren Verbreitung z.B. in Internetforen aus meiner Sicht durchaus begrüßenswert, sollte aber verantwortungsvoll durchgeführt werden.

Vorträge und Kursangebote, Laienliteratur und Fachpersonal in Apotheken gehen jedoch oft viel zu leichtfertig mit der Beratung und Hilfe zur Selbstbehandlung um und schlagen oft unreflektiert homöopathische Mittel auch für schwere und chronische Erkrankungen vor.  Das Internet ist voll von solchen ‚Therapievorschlägen‘.

Die Behandlung vieler Erkrankungen gehört in die Hände eines professionellen Homöopathen.

Die Behandlung chronischer Prozesse und schwerer Erkrankungen erfordert medizinisches Wissen und umfassende homöopathische Kenntnisse. Es ist hier kein Platz für Laienhomöopathie.

Die sogenannt „Kochbuchhomöopathie" wirkt sich bei schweren Erkrankungen schnell zum Nachteil des Patienten aus. Der nicht homöopathisch ausgebildete Laie kann einen Fallverlauf nicht richtig beurteilen. Eventuell erfolgt der Besuch beim Arzt hierdurch zu spät. Auf die Grenzen der Selbstbehandlung ist bei der Weitergabe von homöopathischem Wissen daher immer konsequent hinzuweisen. Bei der Kundenberatung in Apotheken sollte ein entsprechendes Problembewusstsein als selbstverständlich vorausgesetzt werden können.

Durch falsche oder zu häufige Einnahmen homöopathischer Arzneien kann es zu Prüfsymptomen kommen. Auch kann die gleichzeitige Einnahme mehrerer Arzneien den Heilungsverlauf erheblich stören. Eine Verschreibung allein anhand einer medizinischen Diagnose wird nicht alle Aspekte des Falles berücksichtigen und kann zur Unterdrückung von Krankheitssymptomen führen. Verlaufen die homöopathischen Behandlungen dann in Folge nicht erfolgreich oder treten sogar Verschlechterungen und neue negative Symptome auf, wird dies oft zwangsläufig auf die Homöopathie zurückgeführt und das Vertrauen in unsere Heilmethode wird fälschlicherweise untergraben.

Nur eine konsequente Aufklärung über die Grenzen und über die Komplexität medizinischer und homöopathischer Zusammenhänge trägt letztlich auch zum Ansehen der Homöopathie bei.

Wählen Sie Arzneimittel bitte nicht nur anhand der Diagnose  (Ausnahmen wären hier bestimmte Erste-Hilfe-Anwendungen ). Bedenken Sie grundsätzlich die notwendige Individualisierung der homöopathischen Behandlung und suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn es sich um chronische oder immer wieder auftretende akute Erkrankungen handelt.

Geben Sie homöopathische Mittel in akuten Fällen oder als Erste-Hilfe-Maßnahme ein, dann empfehle ich Ihnen den Einsatz homöopathischer Einzelmittel.

Bei der Selbstbehandlung – auch hier wieder von bestimmten Erste-Hilfe-Verschreibungen abgesehen – würde ich eine Potenz nicht über C 30 empfehlen.