Alle Jahre wieder - Panik am Silvestertag
Der Jahreswechsel steht an und somit leider auch die Knallerei, die viele unserer Haustiere und auch die Wildtiere in Angst und Schrecken versetzt. Was können wir also tun, um Hunde oder Katzen möglichst ruhig ins neue Jahr zu bringen?
Am besten wäre es natürlich, wir würden uns mit unseren Vierbeinern in eine ruhige Berghütte zurückziehen. Aber nicht viele von uns werden diese Möglichkeit ernsthaft ins Auge fassen können. Deshalb einige Ratschläge, wie man auch zuhause das Silvesterfest so stressfrei wie möglich gestalten kann.
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Sollte Ihre Katze Freigänger sein, so behalten Sie sie bitte rechtzeitig im Haus. Schon im Laufe des Tages können die ungeduldigen Silvesterfreunde mit vorzeitig abgefeuerten Raketen und Böllern viel Schaden anrichten. Ihre Katze könnte verletzt und verschreckt werden, so dass sie möglicherweise nicht mehr heim findet.
Stellen Sie Ihrer Katze einen ruhigen und abgedunkelten Raum zur Verfügung, in den sie sich zurückziehen kann. Ein gemütlicher Schlafplatz, Katzentoilette, Futter und Wasser sollten zur Verfügung stehen.
Reden Sie nicht lange tröstend und beruhigend auf Ihre Katze ein, sondern gehen nach einem kurzen und überzeugendem ‚Alles ist in Ordnung’ wieder zur Tagesordnung über. Zuviel Beachtung würde Ihre Katze nur in der Annahme bestätigen, dass hier etwas nicht in Ordnung ist und dass Gefahr droht. Sucht die Katze aber Ihre Nähe, dann lassen Sie sie bitte bei sich liegen. Geben Sie ihr so die Sicherheit, die sie braucht, Bleiben Sie dabei gelassen und ruhig.
Schaffen Sie eine Geräuschkulisse zur Ablenkung. Spielen Sie eine CD ab (nicht zu leise) oder lassen den Fernseher laufen (natürlich nicht gerade eine Silvesterparty). Dies kann auch sehr hilfreich sein, falls Sie es gar nicht vermeiden können, Ihre Katze Silvester alleine zu lassen.
Hunde am Silvestertag
Gehen sie mit Ihrem Hund eine große Runde, solange es noch ruhig ist. Behalten Sie ihn sicherheitshalber an der Leine, wenn er sehr ängstlich reagiert. Schon lange vor Mitternacht wird immer wieder geknallt. Ihr Hund könnte panisch auf die Straße und vor ein Auto laufen. Später am Tag bleiben Sie möglichst in der Nähe des Hauses oder Ihres Autos, damit Ihr Hund seinen sicheren ‚Hafen’ immer im Auge behalten kann, wenn es möchte. Das gibt ihm mehr Sicherheit.
Kleine Hunde verstecken sich oft unter dem Bett.Leider ist dies bei großen Hunderassen nun einmal nicht möglich.
Also schaffen Sie im Haus weitere Möglichkeiten sich zu verstecken. Ein abgedunkelter Raum oder besser eine mit Stühlen und Decken gebaute Höhle wird ihr Hund zu schätzen wissen.
Geben Sie Ihrem Hund die Sicherheit, die er sucht, wenn es bei Ihnen Schutz sucht, aber bleiben Sie dabei gelassen und ruhig. Vermitteln Sie zu jeder Zeit das Gefühl, dass es keinen Grund gibt, aufgeregt und ängstlich zu sein. Trösten Sie ihn nicht und reden Sie nicht beruhigend auf ihn ein, denn je mehr Aufhebens Sie machen, desto eher bestätigen Sie die Befürchtung, dass hier Gefahr besteht. Dadurch verstärkt sich die Angst.
Schaffen Sie eine Geräuschkulisse zur Ablenkung. Spielen Sie eine CD ab (nicht zu leise) oder lassen den Fernseher laufen (natürlich nicht gerade eine Silvesterparty). Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ gibt. Diese Musik ist speziell auf das akustische Wahrnehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken eingesetzt.
Was kann ich schon im Vorfeld tun?
Bachblütenmischungen und homöopathische Einzelmittel in niedriger Potenz können einige Zeit benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Deshalb wenden Sie sich rechtzeitig an Ihre Therapeutin, damit diese die passenden Arzneien auswerten und bestellen kann.
Man kann versuchen, sein Tier langsam an die ungewöhnlichen Knallgeräusche zu gewöhnen. Hierzu gibt es im Handel Geräusch-CDs, die man zunächst nur sehr leise, dann nach und nach immer lauter abspielt. Dieses Training kostet viel Zeit und wenn man zu schnell vorgeht, kann man oft wieder ganz von vorne beginnen. Es ist also ratsam, damit bereits Monate vorher zu beginnen. Einige Tiere können aber leider sehr genau unterscheiden, ob es sich um eine CD oder echte Silvesterknallerei handelt. Sie gewöhnen sich nur an die Geräusche auf der CD. Sicherlich spielen hier zu Silvester auch die optischen Eindrücke und der starke Geruch eine Rolle.
Begleittherapie Naturheilkunde / Schulmedizin
Internetforen zeigen zahlreiche Beiträge mit Tipps, Bachblütenmischungen und homöopathischen Kügelchen, die Ihnen eine ruhige Silvesternacht versprechen. Oftmals sind diese Therapien nur vom Hörensagen bekannt und werden dann, zugegebenermaßen in guter Absicht, weitergegeben.
Homöopathische Mittel und Bachblütenmischungen sollten jedoch individuell für das Tier ausgewertet werden.
Auch bei akuten Ängsten gibt es viele unterschiedliche Ausprägungen und Reaktionen und diese bestimmen das passende Arzneimittel.
Komplexmittel, Standardverschreibungen homöopathischer Arzneimitteln oder Gabenwiederholungen in hohen Potenzen können mehr schaden als helfen. Lassen Sie sich also bitte von einem erfahrenen Therapeuten beraten.
Die Schulmedizin bietet einige Mittel zur Beruhigung an. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt die Wirkung eines verschriebenen Mittels genau erklären und setzen Sie es nur genau nach Anweisung ein und wenn möglich nur dann, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt.
In der Fachliteratur und auch von Tierhalter wird bei Einnahme von Psychopharmaka das Auftreten von möglichen paradoxen Reaktionen beschrieben. Diese können zur Verschlimmerung der Ängste und schlimmen psychischen Zuständen führen.
Was kann man sonst noch tun?
Ich verzichte schon seit vielen Jahren auf die Knallerei zu Silvester. Ich denke dabei an die vielen Hunde und Katzen, die zitternd in einer Ecke verkrochen, nicht wissend, was um sie herum passiert, jedes Jahr auf Neue traumatisiert werden. Oder die vielen Wildtiere in der Nähe unserer Wohnorte, die voller Angst und Schrecken versuchen, vor einer unbekannten und für sie nicht einschätzbaren Gefahr zu fliehen.
Das hierdurch eingesparte Geld spende ich lieber einer Tierschutzorganisation. Vielleicht konnte ich ein wenig dazu beitragen, dass dies immer mehr Menschen so sehen und Silvester nach und nach für unsere Tiere zu einem positiven Ereignis wird.