Petra O'Shea Tierhomöopathie > Aktuelle Themen > Wasser - das Lebenselexier

Wasser - das Lebenselexier

Ein ausgewachsener Hundes oder eine ausgewachsene Katze besteht zu ca. 70% aus Wasser.
Die Wasserkonzentration ist im Körper nicht überall gleich. Daher sind einige Organe besonders anfällig bei Wassermangel.

Bereits ein Verlust von nur 10 % des Körperwassers führt zum Tod. Im Gegensatz dazu können Hunde und Katzen über 50 % ihres Körperfetts verlieren, ohne zu versterben.

Wasser ist somit essentiell für den Organismus eines Tieres. Hund und Katze sollten immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung haben. Dieses sollte nicht kälter als 5°C sein.

Hier mal einige Zahlen:
Einige Körpergewebe bestehen bis zu 90% aus Wasser.
40 - 45% des Körpergewichtes ist in Form von Wasser in den Zellen des Körpers vorhanden (intrazelluläre Flüssigkeit)
20 -25% liegt außerhalb von Zellen vor (extrazelluläre Flüssigkeit)


Wozu benötigt der Körper also Wasser?

Ohne die Anwesenheit einer solchen Menge Wasser in Zellen und Geweben können verschiedenste Stoffwechselvorgänge nicht ablaufen.

  • Es hat Einfluss auf die Fließfähigkeit des Blutes
  • Es dient als Lösungsmittel und unterstützt so die zellulären Reaktionen
  • Es wird benötigt um Nährstoffe zu transportieren
  • Es wird benötigt um Abfallstoffe des Stoffwechsels zu lösen und zu transportieren
  • Es ist Trägersubstanz von giftigen Metaboliten, die vor ihrer Ausscheidung eliminiert werden sollen
  • Es wird benötigt, damit die Nieren Harn produzieren und so Gift- und Abfallstoffe (harnpflichtige Stoffe) ausscheiden können
  • Es wirkt als Wärmeregulator metabolischer Reaktionen, bei denen ansonsten zu viel Wärme freigesetzt würde
  • Es reguliert die Körpertemperatur, indem es Wärme (über Blut) von den Organen wegtransportiert und als Schweiß an die Oberfläche abgibt. (Ballen bei Katzen und Hunden) und es hilft bei der Wärmeregulierung über die Zunge (Hecheln)
  • Es ist an der Verdauung beteiligt; Spaltung der Moleküle in kleinere Bausteine (Hydrolyse) - Lösung der Verdauungsenzyme, da die zu verdauende Nahrung und die Enzyme im wässrigen Medium besser interagieren

Wie können Tiere das für diese Prozesse notwendige Wasser in ausreichender Menge aufnehmen?

Es bestehen drei Wege der Wasseraufnahme:

- über das Trinkwasser
- über das Futter
- über Produktion von metabolischem Wasser

Bei steigender Umgebungstemperatur steigt meist auch die Wasseraufnahme über das Trinkwasser, da mehr Verdunstungswasser für die Kühlungsprozesse benötigt wird. Das Gleiche gilt auch bei erhöhter körperlicher Anstrengung.

Indirekt hat auch der Kaloriengehalt des Futters einen Einfluss auf die Wasseraufnahme. Bei gesteigerter Energieaufnahme fallen nämlich mehr Stoffwechselendprodukte an, die dann für die gesteigerte Wärmeproduktion als Stoffwechselnebenerzeugnis verantwortlich sind. Daher braucht der Organismus zur Thermoregulation und zur Ausscheidung der Stoffwechselabfallprodukte mehr Wasser.

Je höher der Wassergehalt des Futtermittels ist, umso weniger nehmen die Tiere nebenbei Wasser auf.


Einige Studien zum Thema Wasseraufnahme sind m.E. sehr interessant.

Hunde und Katzen mussten z.B. kein zusätzliches Trinkwasser aufnehmen, um ihren Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung über 67 % lieg.t
(Studie: Caldwell 1931; Danowski et al, 1944; Prentiss et al, 1959)

Hunde haben die Fähigkeit, je nach Feuchtigkeitsgehalt des Futters, die willkürliche Trinkwassermenge sehr schnell anzupassen. Katzen besitzen diese Fähigkeit, auch, sind jedoch in dieser Anpassung nicht so genau.
Bei der Fütterung mit Trockenfutter wurde daher nicht immer ausreichend getrunken, um die dem Futter entzogene Feuchtigkeit zu ersetzen.
(Studie: Wilde et Jansen, 1989)

Es wird hierdurch recht klar, warum die ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter bei einigen und nicht bei allen Tieren zu Problemen führen. Es hängt ausschließlich von der Menge des kompensatorisch aufgenommenen Wassers ab.

Durch Erhöhung des Salzgehaltes in der Nahrung kann die Wasseraufnahme gesteigert werden.
Eventuell auch zu prophylaktischen oder therapeutischen Zwecken. Einer Studie zufolge verdoppelte sich die Wasseraufnahme von Katzen bei einer Erhöhung des Salzgehaltes von 1,3 % auf 4,6 %.
(Studie: Anderson 1981)


Metabolisches Wasser

Während der Stoffwechselvorgänge wird ebenfalls Wasser produziert. Es macht 5 – 10 % der Gesamtwasseraufnahme aus. Dieses Wasser wird metabolisches Wasser genannt. Es fällt bei der Oxidation der energiehaltigen Nährstoffe wie bei Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten an. Der Fettstoffwechsel produziert die größte Menge an metabolischem Wasser, der Proteinstoffwechsel die geringste.

pro 100 g Fett = 107 ml;  pro 100 g Kohlenhydrat = 55 ml;  pro 100 g Protein = 41 ml

Auch die Produktion metabolischen Wassers ist von der Stoffwechselrate des Individuums und von der Art des Futters (Trocken-, Nassfutter) abhängig.

Letztendlich muss man auch noch den Wasserverlust in Betracht ziehen:

Täglich geht Wasser verloren in Form von Urin, Kot, Schweiß und Verdunstung bei der Atmung. Dabei erfolgt ein großer Wasserverlust über den Urin. Diese Wasserausscheidung ist ein Muss für jeden Organismus, um sich von den Stoffwechselabfallprodukten zu entledigen.

Es kann jedoch in Grenzen eine Regulation der Urinausscheidung erfolgen, um den Wasserhaushalt zu regulieren. Der Urin wird verdichtet, wenn dem Körper durch Ausscheidung nicht genügend Wasser zur Verfügung stände. Im verdichteten Urin erhöht sich dann das Risiko von Steinbildung in Niere und Blase.

Die größte Menge an Flüssigkeit wird im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Nur bei Störungen im Verdauungsprozess wird der Verlust von Flüssigkeit über den Kot deutlich. (Diarrhoe)

Diarrhoe und Erbrechen sind lebensbedrohlich, wenn der Wasserhaushalt hierdurch nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Die orale Aufnahme von hypotonen Flüssigkeiten kann dies eventuell ausgleichen. Wenn nicht, sollten mit isotoner Flüssigkeit (z.B. Ringerlaktat) infundiert werden.